… Arnulf beschattete die Augen mit der Hand vor der grellen Sonne und blickte
angestrengt zum östlichen Elbufer, dem sein Ausflug heute galt. Alte Mäanderschlingen
waren verschwunden, neue entstanden Das letzte
Hochwasser hatte den Flussverlauf dort sehr
verändert, so dass er die slawische Ringburg nicht
sehen konnte. Und zu tief wagte er sich nicht in
slawisches Gebiet hinein. Bis vor kurzem war der
Grenzverlauf zwischen dem Gebiet des Thüringer
Herrschaftsraumes und den Gebieten der
slawischen Wilzener noch klar zu erkennen gewesen.
Arnulf holte tief Luft. Es würde also früher oder später wieder zu Grenzstreitigkeiten
kommen. Aber es sollte ihm zunächst gleich sein, bald würde er, noch ehe die Sonne
vierfingerbreit weiter gewandert war, in seinem geliebten Heim einen ordentlichen
Schluck von dem köstlichen Met trinken, den Helga so vorzüglich herzustellen
vermochte.
Dennoch: Die Kriege würden wohl niemals aufhören. Die Slawen, die Sachsen, und vor
allem die Franken sahen gierig zu der alten Grenzfeste mit dem für sie seltsamen Namen
„Ekmagadi“. Dem Heiligtum der Baumelfen. …
Albis, der weiße Fluss